1870 – Wie sich die blauen Funken in den Rosenmontagszug schummelten
Im Jahr 1870 formieren sich die Blauen Funken – genauer die „Kölner Funken – Artillerie blau-weiß von 1870 e.V.“ – nach dem Vorbild der leichten berittenen Feldartillerie, die Friedrich der Große in der preußischen Armee eingeführt hat. Sie unterscheiden sich dadurch von den Kölner Stadtsoldaten, die bereits seit 1823 als „Rote Funken“ im Kölner Karneval eine wichtige Rolle spielten.
Nach ihrer Gründung wollen die Blauen Funken natürlich auch im Rosenmontagszug mitmarschieren, doch die Roten Funken stellen sich quer: Zwei Funkenabordnungen im Zug – das ist für die roten Funken ein unvorstellbarer Gedanke. Das Festkomitee schließt sich dieser Meinung an und so soll nur eine Funkentruppe im „Zoch“ vertreten sein. Damit wollen sich die Blauen Funken jedoch nicht abfinden: Sie hecken eine List aus und versammeln sich an einem Punkt des Zugwegs. Als der Rosenmontagszug um die Ecke biegt, setzten sich an die Spitze. Die Zuschauer sind begeistert von diesem Husarenstück und applaudieren kräftig. Die Spitze ist seitdem der traditionelle Platz der Blauen Funken im Kölner Rosenmontagszug