Willibert Pauels („Ne bergische Jung“)
Willibert Pauels gehört zu den ganz großen Büttenrednern im Kölner Karneval. Vom Hauptberuf ist er katholischer Diakon. Lachsalven sind bei seinen Vorträgen gewiss.
In der Schule und im Freundeskreis fiel Pauels schon früh durch seine humoristische Begabung auf. Er beschließt Priester zu werden und studiert in Bonn und Münster. Parallel steht er zum ersten Mal in der Bütt: Bei einer Sitzung der Katholischen Jugend (Kajuja) in Wipperfürth tritt er zum ersten Mal als Karnevalist auf. Es ist das Jahr 1975. Seine Kunstfigur „Ne Bergische Jung“ wird geboren. Die Melone, die Hornbrille und die rote Clownsnase werden sein Markenzeichen. Immer wieder thematisiert er in seinen Reden Gott und seine irdischen Diener. Auch den Kölner Kardinal verschonte er nicht, den er liebevoll Herr Kanalmeister nennt. Und der – ganz kölsche Tradition – nahm ihm das nicht krumm.
1995 entdeckte Dieter Steudter (Die 3 Colonias) ihn für den Kölner Karneval. 1996 stand er dort erstmals in der Bütt und wurde bald zu einem der bekannteren kölschen Redner. Er schrieb für den Kölner Express und war regelmäßig im Kölner Domradio mit dem „Wort zum Samstag“ zu hören.
Am 22. Februar 2013 eröffnete Pauels in der WDR Fernsehsendung „Kölner Treff“ bei Bettina Böttinger, dass er seit Jahren unter Depressionen leidet. Nachdem er zwischenzeitlich wegen seiner zahlreichen Karnevalsverpflichtungen nur noch „Diakon im Nebenberuf“ war, ist er wieder hauptberuflich Diakon. Seine Bühne ist heute der Altenburger Dom im Bergischen, wo er einmal im Monat predigt. Und natürlich seine eigene Heimatgemeinde. Willibert Pauels ist natürlich immer noch jeck. Trotzdem hat er entschieden: Clownsnase, Melone und Hornbrille kommen vorerst zurück in die Schublade, von einigen Ausnahmen abgesehen.
Einer seiner Witze:
Gott zum Rabbi „Rabbi, warum bist du traurig?“
Da sagt der: „Naa, schau: Gott, ja, mein eigener Sohn geht nicht mehr in Synagoge. Hat gebrochen mit Religion seiner Völker und seiner Väter.“
Da sagt Gott Vater: „Du bist ja vielleicht lustig! Wat soll ich denn sagen? Mein eigener Sohn hat sogar seine eigene Religion gegründet.“
Da sagt der Rabbi: „Und Gott, was hast du gemacht?“
Da sagt der: „Ist doch klar – ein Neues Testament.“